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Fevers - James Richards
Manchmal liegt ein Fieber in der Wahrnehmung – eine Hitze, die sich aufbaut, wenn ein Bild zu lange verweilt, wenn ein Klang sich unter die Sprache schleicht. Nichts ist hier stabil, nur Fragmente: halbe Erinnerungen, sanfte Gewalt, stille Ekstasen. Bilder stottern, flackern, weichen zurück. Sehen führt nicht zu Klarheit, sondern zu einer Art Offenlegung. Fieber ist schließlich keine Krankheit, sondern eine Reaktion – eine regulierte Verschiebung des inneren Sollwerts des Körpers, eine Entscheidung von innen heraus, die Hitze zu erhöhen. Im Fieber intensivieren sich die körpereigenen Systeme, sie arbeiten, um zu verteidigen und zu heilen, aber auch um zu öffnen und zu reinigen – zugleich nach innen und außen gewandt.
Fieber ist die Rebellion des Körpers, ein Beharren auf seiner eigenen Handlungsfähigkeit. Es signalisiert nicht nur ein Eindringen oder eine Verletzung, sondern die Weigerung des Körpers, neutral zu bleiben – kühl und gefasst zu bleiben. In der erhöhten Temperatur des Fiebers schärfen sich die Sinne. Farben leuchten heller, Klänge dringen tiefer ein. Die Peripherie wird dringend, jede Empfindung zu einem kleinen Feuer. In der Hitze erblicken wir nicht nur das, was uns bedroht, sondern auch das, was uns belebt – was uns am lebendigsten fühlen lässt.
Und all das, während wir darauf warten, dass es abklingt. Der Fiebertraum summt weiter, durchdrungen vom Halbdunkel unbeständiger Offenbarungen. Hier gibt es keinen Stillstand, nur ein rastloses Entfalten, das seltsame Zerbersten von Schwellen, die sich in endloser Abfolge auflösen und neu bilden. Im fiebrigen Zustand scheint die Luft zu zittern, jeder Atemzug ein Aufflackern von etwas kaum Benennbarem. Das Fieber endet nicht wirklich, es zieht sich vielmehr zurück und hinterlässt eine Landschaft aus Umrissen – Kanten, die leuchten, sich kräuseln und nicht verblassen wollen. Im morgendlichen Rückstand des Fiebers rückt die Welt näher, lebendiger in ihren Brüchen und ihrem Fluss.
Fevers ist eine Ausstellung von James Richards (geb. 1983, Cardiff mit aktuellen und neu in Auftrag gegebenen Arbeiten in Ton und Bild, sie wurde von Tom Engels kuratiert.
Fieber ist die Rebellion des Körpers, ein Beharren auf seiner eigenen Handlungsfähigkeit. Es signalisiert nicht nur ein Eindringen oder eine Verletzung, sondern die Weigerung des Körpers, neutral zu bleiben – kühl und gefasst zu bleiben. In der erhöhten Temperatur des Fiebers schärfen sich die Sinne. Farben leuchten heller, Klänge dringen tiefer ein. Die Peripherie wird dringend, jede Empfindung zu einem kleinen Feuer. In der Hitze erblicken wir nicht nur das, was uns bedroht, sondern auch das, was uns belebt – was uns am lebendigsten fühlen lässt.
Und all das, während wir darauf warten, dass es abklingt. Der Fiebertraum summt weiter, durchdrungen vom Halbdunkel unbeständiger Offenbarungen. Hier gibt es keinen Stillstand, nur ein rastloses Entfalten, das seltsame Zerbersten von Schwellen, die sich in endloser Abfolge auflösen und neu bilden. Im fiebrigen Zustand scheint die Luft zu zittern, jeder Atemzug ein Aufflackern von etwas kaum Benennbarem. Das Fieber endet nicht wirklich, es zieht sich vielmehr zurück und hinterlässt eine Landschaft aus Umrissen – Kanten, die leuchten, sich kräuseln und nicht verblassen wollen. Im morgendlichen Rückstand des Fiebers rückt die Welt näher, lebendiger in ihren Brüchen und ihrem Fluss.
Fevers ist eine Ausstellung von James Richards (geb. 1983, Cardiff mit aktuellen und neu in Auftrag gegebenen Arbeiten in Ton und Bild, sie wurde von Tom Engels kuratiert.
Termine
Eröffnung 25. Juni 2025, 18:00 - 21:00 Uhr
26. - 30. Juni 2025, Mi - So 12:00 - 18:00 Uhr
1. - 31. Juli 2025, Mi - So 12:00 - 18:00 Uhr
1. - 30. August 2025, Mi - So 12:00 - 18:00 Uhr
Weitere Informationen
Veranstalter: Grazer Kunstverein
(c) Foto: James Richards
(c) Foto: James Richards
Veranstaltungsort/Treffpunkt